Bestimmt kennst du die Situation: du hörst einen neuen Song im Radio und verliebst dich direkt in ihn!
Du möchtest ihn am Klavier spielen - am liebsten sofort.
Aber wie gehst du hier am besten vor?
Als du das letzte Mal einen neuen Song spielen wolltest, hast du zuerst ewig nach Noten im Internet gesucht, die zu deinem Niveau passen. Und dann ging das mühsame Notenlesen los. Ton für Ton hast du dich durchgekämpft.
2 Wochen später konntest du dann eine Version des Songs spielen, die sich einigermaßen schön angehört hat. Aber Spaß gemacht hat das nicht.
Da muss es doch einen besseren Weg geben, oder? Einen, der mehr Spaß macht, der schneller geht und mit dem du Lieder schöner spielen kannst?
Mit der Tomiano-Methode in 5 Schritten neue Songs frei am Klavier spielen
Es gibt einen viel besseren Weg. Und den verrate ich dir in diesem Beitrag. Er funktioniert ohne Noten und du kannst ihn anwenden, egal auf welchem Klavier-Level du bist.
Genau dafür habe ich die Tomiano-Methode entwickelt. In 5 Schritten kannst du mit ihr jeden Song in kürzester Zeit lernen.
Also, los geht's, Schritt für Schritt:
Aber Moment: Bevor du dich überhaupt ans Klavier setzt und mit Spielen anfängst, hörst du dir das Lied 100.000 mal an. Nicht übertrieben. Und singe und summe dazu.
So beschäftigt sich dein Gehirn automatisch mit der Melodie, dem Rhythmus, dem Ablauf des Liedes und dem Charakter.
Das wird dir extrem helfen, die 5 Schritte anzuwenden.
Der erste Schritt: Die Akkordfolge
Los geht’s mit Schritt 1, der Akkordfolge. Was verbirgt sich dahinter?
Das Gerüst eines jeden Liedes sind Akkorde.
Falls du es noch nicht weißt: Ein Akkord ist ein Zusammenklang mehrer Töne, meistens drei oder vier.
Es gibt Dur-Akkorde: Die klingen hell, fröhlich und munter.
Und Moll-Akkorde: Die klingen melancholisch und traurig.
Die meisten Lieder bestehen aus einer Abfolge von verschiedenen Akkorden, die sich durch das ganze Lied hindurch wiederholen.
Am häufigsten werden als Gerüst vier Akkorde verwendet. Die Akkordfolge von 'River flows in You' von Yiruma lautet beispielsweise wie folgt:
Fis-Moll (F# | A | C#)
D-Dur (D | F# | A)
A-Dur (A | C# | E)
E-Dur (E | G# | H)
Die Akkordfolge besteht also auch aus vier Akkorden, die ständig in derselben Reihenfolge wiederholt werden.
Wenn du die Akkordfolge des Liedes kennst, dann hast du schon die halbe Miete. Ist das nicht toll?
Auch schön ist, dass Akkordfolgen oft relativ ähnlich. Ein berühmtes Beispiel ist der 4-Chord Song. Hier hat die Band ‘Axis of Awesome' vorgemacht, wie man mit nur 4 Akkorde Hunderte Pop-Songs spielen kann.
Schau es dir an:
Jetzt fragst du dich natürlich:
"Ist ja alles super, das zu wissen! Aber wie komme ich denn jetzt an die Akkordfolge für ein Lied ran?"
Ich beschäftige mich schon sehr lange mit Akkordfolgen und hab eine riesige Datenbank mit Akkordfolgen zu den beliebtesten und bekanntesten Songs zusammengestellt, die ständig wächst.
Ich habe dir hier ein PDF-Dokument zusammengestellt mit einer der berühmtesten Akkordfolgen. Diese wird unter anderem für "River Flows in You" benutzt. Im kostenlosen E-Book erfährst du, welche Lieder du noch alles mit dieser Akkordfolge spielen kannst.
Falls dein Lieblingslied nicht dabei ist: Wenn du Teil meines Online-Kurses wirst, hast du Zugriff auf die Datenbank - und ich bringe dir sogar Schritt für Schritt bei, wie du selbst zur Akkordfolge kommst.
Der zweite Schritt: Das Begleitmuster
Weiter gehts mit Schritt 2, dem Begleitmuster.
Jedes Lied hat einen Rhythmus und eine Melodie. In einer Band spielt das meist das Schlagzeug, sowie der E-Bass und die Gitarre.
In einem Orchester übernehmen diese Aufgabe oft der Kontrabass und die Celli.
Und wie läuft das beim Klavierspielen?
Beim Klavierspielen übernimmt das die linke Hand. Sie ist verantwortlich für den Bass, die Harmonie und den Rhythmus. Also ganz schön viel zu tun.
Das zusammen nennen wir dann das ‘Begleitmuster’. Konkret nimmst du die Akkordfolge aus Schritt 1, und spielst diese nun in einem bestimmten Rhythmus, der zum Lied passt.
Mit dem Begleitmuster kannst du den Charakter des Liedes bestimmen, das du spielen magst. Soll es schnell sein, rhythmisch, melancholisch, ruhig?
Das alles entscheidest du durch das Begleitmuster.
Ein Beispiel: Hast du dir schon mal überlegt, wie Rondo Alla Turca von Mozart klingt, wenn man statt des Original-Begleitmusters ein melancholisches verwendet? Das Stück bekommt einen ganz neuen Charakter.
Die Melodie bleibt hierbei genau gleich.
Du siehst also, wie wichtig das Begleitmuster ist. Deswegen hier eine wichtige Lektion für dich:
Die linke Hand, also das Begleitmuster, ist wichtiger als die rechte Hand und die Melodie. Sie entscheidet über den Charakter des Liedes.
Der dritte Schritt: Die Melodie
Erst im Schritt 3 beschäftigst du dich dann mit der Melodie. Das ist wahrscheinlich neu für dich, oder?
Wenn du wie die meisten anderen vorgehst, dann hast du bisher wahrscheinlich immer erst mit der Melodie in der rechten Hand begonnen, oder?
Das ist zwar ein naheliegender Weg, aber nicht der, der dich am schnellsten ans Ziel bringt.
Wenn du nämlich zuerst Schritt 1 und Schritt 2 absolvierst, dann hast du das Lied verstanden. Du weißt bereits, wie es funktioniert.
Du hast dir sozusagen ein gutes Fundament gebaut, um jetzt die Melodie oben drauf zu setzen.
Nach Gehör spielen: Nur etwas für Hochbegabte?
Nach der Tomiano-Methode spielst du dann im Schritt 3 die Melodie nach Gehör und Intuition nach.
Warum? Du machst dich komplett unabhängig von Noten und kannst wirklich frei spielen. Egal, wo und wann du ein Klavier siehst. Du kannst dich einfach hinsetzen, und drauf los spielen.
Du denkst dir jetzt bestimmt:
Melodien nach Gehör spielen: Das können doch nur Hochbegabte und richtige Pros?
Stell dir vor, du summst die Melodie eines Liedes: Hast du hierfür jemals Noten gebraucht? Nein!
Was, wenn ich dir jetzt sage, dass du das auf dem Klavier genauso kannst?
Melodien nach Gehör nachspielen ist kein Hexenwerk. Jeder und Jede kann das lernen. Dazu braucht es nur die passenden Methoden.
Und: Viel Erfahrung. Damit geht's nachher richtig schnell.
Auch das lernst du in meinem Online-Kurs. Hierfür gibt es spezielle Übungen.
Eine Übung möchte ich dir hier mit geben, die du direkt umsetzen kannst:
Wenn du mal dein Lieblingssong anhörst, dann achte mal ganz genau drauf:
Wann gibt es in der Melodie Tonsprünge (weiter auseinander liegende Tasten am Klavier)? Und wann gibt es Tonabfolgen (nebeneinander liegende Tasten auf dem Klavier)
Und dann versuch das, auf dem Klavier nachzuspielen.
Übrigens: Du hast künstlerische Freiheit!
Beim Melodie nachspielen kommt es nicht drauf an, dass du hundertprozentig das spielst, was die Sängerin / der Sänger singt. Es darf auch etwas künstlerische Freiheit dazu gehören. Und du darfst dein eigenes Ding draus machen :) Das ist der Vorteil am frei spielen ohne Noten!
Der vierte Schritt: Musik draus machen
In den ersten drei Schritten hast du gelernt, das Lied zu spielen. Im vierten Schritt geht es jetzt um das Wesentliche: Nämlich Musik zu machen.
Tasten in der richtigen Reihenfolge drücken ist noch keine Musik. Das ist nur mechanisch.
Jetzt kommt erst die Magie: Du nutzt deine Gefühle, um Musik zu schaffen, der jeder gerne zuhört.
Kennst du das? Es gibt Menschen, die spielen einfach nur Klavier. Sie können noch so anspruchsvolle und technisch virtuose Stück spielen, aber es springt einfach kein Funke über beim Zuhören.
Und dann gibt es diese Person, die sich an ein öffentliches Klavier in der Fußgängerzone setzt: Sie spielt einen einzigen Ton - und Leute bleiben stehen, und wissen, dass jetzt etwas Schönes passiert.
Weißt du, warum das so ist? Weil diese Person versteht, wie man Musik erschafft.
Möchtest du auch wie diese Person sein? Das Schöne ist, dass du das auch lernen kannst. Es ist keine Magie :-)
Zwei Bausteine, die du in diesem Schritt beispielsweise lernst anzuwenden, sind:
Agogik: Die Kunst vom Langsam und Schnell Spielen
Dynamik: Die Kunst vom Laut und Leise spielen
Außerdem ist beim Klavierspielen der Einsatz des Haltepedals extrem wichtig. Auch das wendest du in diesem Schritt an.
Der fünfte Schritt: Der Transfer
Ist das nicht unser aller Traum? Wir lernen eine neue Sache, und diese erschließt uns dann gleich eine ganz neue Welt, und wir können 100 weitere Sachen damit machen.
Genau das funktioniert beim freien Klavierspielen nach der Tomiano-Methode!
Vorher hab ich dir bereits erzählt, dass Songs oft dieselben Akkordfolgen nutzen. Genau das machen wir uns in Schritt 5 zu Nutze.
Ein Beispiel:
Die Akkordfolge von 'River Flows in You' lautet ja, wie oben schon beschrieben: F#-Moll | D-Dur | A-Dur | E-Dur
Damit kannst du noch folgende weitere Lieder spielen:
Love the way you lie (Eminem ft. Rihanna)
Read all about it (Emeli Sandé)
Salzburg (Worakls)
Faded (Alan Walker)
All of me (John Legend)
Wie sich das dann anhören kann, hab ich hier gespielt:
Begeistert dich das nicht? Also mich schon!
Ganz nach dem Motto:
Lerne ein Lied - Spiele 20 Lieder damit!
Zusammenfassung:
Das waren also die fünf Schritte der Tomiano-Methode.
Wenn es dein Ziel ist, neue Lieder am Klavier schnell zu zu spielen - dann ist das die beste Methode.
Wenn du diese Methode verinnerlicht hast, kannst du jeden Tag einen neuen Song auf dem Klavier spielen.
Hast du Lust, die Methode mal am Beispiel von 'River Flows in You' auszuprobieren?
Dann versuch doch meine kostenlose Probelektion unter folgendem Link:
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